WIdOmonitor 1/2017
Informationsbedürfnisse und -verhalten von Hausärzten
Wie kommen Inhalte wissenschaftlicher Studienergebnisse in der Praxis an? Welche Möglichkeiten nutzen Hausärzte, um sich zu informieren? Für Deutschland kann eine Umfrage diese Fragen erstmals beantworten. Das Ergebnis: Fortbildungen stehen bei Hausärzten an erster Stelle. Die Mehrheit bewertet auch Qualitätszirkel und ärztliche Kollegen als (sehr) gute Informationsquellen, gefolgt von deutschsprachigen Fachpublikationen. Auch die Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) und andere Leitlinien stehen bei der Mehrheit der befragten Ärzte hoch im Kurs. Allerdings hat nur etwa ein Drittel die Leitlinien medizinischer Fachgesellschaften oder die NVL in den letzten sechs Monaten häufig genutzt. Noch seltener nutzen Mediziner moderne Medien wie Online-Plattformen oder Evidenz-Datenbanken, bewerten deren Qualität jedoch positiv. Englischsprachige, internationale Publikationen, in denen neue wissenschaftliche Ergebnisse erscheinen, bewertet ebenfalls jeder zweite befragte Hausarzt positiv, aber nur rund 15 Prozent nutzen sie häufig. Dabei greifen jüngere Hausärzte öfter zu internationalen Fachzeitschriften als ältere.